Paphiopedilum, auch Frauen- oder Venusschuh genannt (von Paphos, einer Insel mit einem Tempel der Venus, die deshalb auch Paphia genannt wurde, und griechisch pedilon, Schuh, Sandale), verdankt den Namen seinem unteren großen Lippenblatt, das in seiner Form an einen vorne geschlossenen und hinten geöffneten Schuh erinnert.
Dieses Lippenblatt dient Paphiopedilum als Insektenfalle: Fliegende Insekten werden durch Duftstoffe und die Verheißung von Nektar in die Blüte gelockt. Beim Verlassen der Blüte müssen sie an dem Blütenstempel und den Staubfäden vorbei, die am Körper haften bleiben und so auf die Stempel anderer Blüten gelangen.
Der Frauenschuh kommt ursprünglich aus den Urwäldern Südost- und Ostasiens. Im Gegensatz zu den meisten anderen Orchideen wächst er hauptsächlich auf einer Humusschicht in Wäldern und ab und zu auch auf Felsen. Auf Bäumen ist er dagegen sehr selten zu finden.
Paphiopedilum sind Schattenpflanzen, daher sollten Sie sie nicht in die pralle Mittagssonne stellen, da ansonsten das Risiko besteht, dass die Blätter verblassen oder sogar verbrennen. Die bevorzugten Tagestemperaturen für die Geflecktblättrigen liegen bei 20–24 °C, für die Grünblättrigen bei 17–22 °C. Im Frühjahr mögen Paphiopedilum kühle Nächte mit 12–15 °C. Dies fördert die Bildung von Blütenknospen.
Im Winter genügt es, sie einmal in der Woche zu gießen oder für etwa zehn Minuten in ein Regenwasserbad zu tauchen. Im Sommer darf es ruhig etwas häufiger sein. Achten Sie darauf, dass sich kein Wasser im Übertopf sammelt, da ansonsten schnell Wurzelfäule entstehen kann.
Beim Düngen sollten Sie Vorsicht walten lassen. Paphiopedilum benötigt nämlich wesentlich weniger Dünger als andere Orchideen. Eine Düngung alle zwei bis drei Wochen ist ausreichend. Beachten Sie, dass Sie dabei nur die Hälfte der auf der Flasche angegebenen Dosis ins Gießwasser geben.
Wenn Sie diese Tipps beachten, schenkt Ihnen Paphiopedilum eine sehr schöne und ausgefallene Blüte, die im Idealfall bis zu zehn Wochen anhält. Die Blütenfarbe ist von Art zu Art unterschiedlich. Von Gelb bis Rot und Braun ist alles dabei. Meist besitzt das obere Kelchblatt eine auffällige Zeichnung.