Die Brassia wird aufgrund der bizarr anmutenden Blütenblätter oft gar nicht als Orchidee wahrgenommen.
Ihre schmalen und länglichen Blütenformen haben zu dem Beinamen „Spinnenorchidee“ geführt, und nicht nur für uns Menschen sehen diese Orchideen wie Spinnen aus. Bei manchen Arten übernehmen Wegwespen das Bestäuben, denn diese Spinnenjäger halten die Blüten für Beutetiere. Beim Angriff bleibt dann die Pollenmasse an ihnen hängen und wird auf die Narbe der nächsten Blüte übertragen.
Brassien stammen ursprünglich aus tropischen Wäldern Mittelamerikas. Die etwa 60 bekannten Arten sind ausnahmslos Aufsitzerpflanzen und daher nur auf Bäumen zu finden.
Brassia benötigt einen sehr hellen Standort, der auch kurzzeitig direkte Sonne abbekommen darf, allerdings nicht zu lange, denn sonst kann es sein, dass Brassia einen Sonnenbrand auf dem Laub davonträgt. Brassia ist ähnlich anspruchsvoll wie Zygopetalum, was die Luftfeuchtigkeit angeht: Diese sollte etwa 50–70% betragen. Daher eignet sich als Standort ein Raum mit einer hohen Luftfeuchte oder eine Orchideenvitrine beziehungsweise ein Terrarium. Auch an häufiges Einsprühen sollten Sie denken. Außerdem sollte der Standort luftig sein, allerdings ohne Zugluft, die Brassia, wie die meisten Orchideengattungen nicht verträgt.
Im Sommer mögen Brassien Temperaturen zwischen 20 und 25 °C, im Winter darf es gerne etwas kühler sein, allerdings sollten 16 °C nie unterschritten werden. Im Sommer können Sie Ihre Brassia in den Garten stellen, dies ist allerdings nicht notwendig.
Wenn Sie Brassia einmal in der Woche kräftig gießen und bei jedem dritten Gießvorgang (nur während der Wachstumsphase) düngen, steht der außergewöhnlich anmutenden Blüte eigentlich nichts mehr im Wege.
Beachten Sie die Ruhephase! Nach dem Neuaustrieb, kurz vor der neuen Blüte legt Brassia eine Ruhepause ein. Dann sollte die Temperatur etwas niedriger eingestellt und das Gießen eingeschränkt werden, sonst wird eine Neuausbildung der Blüten leider ausbleiben.